Wachstum, Spenden, technische Neuerungen

Bilanzpressekonferenz | Vertreter der Raiffeisenbank im Kreis Calw geben Überblick über Aktionen, Zahlen und Digitalisierung

Vorstandssprecher Gerd Haselbach (rechts) und Vorstand Karlheinz Walz bei der Bilanzpressekonferenz. Foto: Raiba

Schwarzwälder Bote, 20.10.2019 von Uwe Priestersbach

Die Raiffeisenbank im Kreis Calw hat ein »mehr als zufriedenstellendes Jahr« hinter sich, erklärte Vorstandssprecher Gerd Haselbach bei der Bilanzpressekonferenz in der Hauptstelle in Neubulach.

Die Bilanzsumme hat sich erhöht, im Kreditgeschäft gab es Zuwachs und darüber
hinaus hat die Raiffeisenbank im Kreis Calw sich 2018 mit Spenden und Aktionen
auch im sozialen Bereich engagiert. Maßnahmen in Sachen Digitalisierung und  Mitarbeiterbindung sollen die Zukunftsfähigkeit sichern. Alles in allem dürfen Vorstandssprecher Gerd Haselbach und Vorstand Karlheinz Walz insofern zufrieden sein. Bei der Bilanzpressekonferenz in Neubulach gaben sie einen Überblick.

Bilanz
Die Bilanzsumme belief sich zum 31. Dezember 2018 auf rund 502 Millionen Euro, was
einem Wachstum von knapp drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das Kreditgeschäft steigerte sich um rund fünf Prozent – und das »sowohl im gewerblichen Bereich, als auch bei den Privatkunden «, führte Haselbach aus – auf mehr als 325 Millionen
Euro. Das Neukreditgeschäft belief sich auf eine Summe von 44,4 Millionen Euro und der Zinsüberschuss steigerte sich um knapp drei Prozent auf etwa 10,4 Millionen Euro.

»Das schaffen die wenigsten Banken«, meinte Haselbach, »da sind wir schon ein Stück
weit stolz drauf.« Solche Zahlen seien aber nur dank einer überdurchschnittlich motivierten
Belegschaft möglich, betonte er. Die Kosten für Personal und Sachaufwendungen seien stabil geblieben. Insgesamt wurde ein Jahresüberschuss nach Steuern von rund 1,8 Millionen Euro erwirtschaftet – rund 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Mitglieder der Raiffeisenbank
durften sich über eine Dividende von 4,5 Prozent freuen.

Geschäftsstellen
Die Zahl der Geschäftsstellen ist im vergangenen Jahr dagegen zurück gegangen. So
wurden die Geschäftsstellen Würzbach, Rohrdorf und Ebershardt geschlossen. Auch
in Zavelstein wurden persönliche Service und Beratung eingestellt. Dies seien aber
»Kleinstgeschäftsstellen« gewesen, erklärte Walz, die noch rund vier Stunden pro
Woche geöffnet gewesen seien. Und, so Haselbach: »Wir wollen und werden in der Fläche
bleiben.« In Rohrdorf und Zavelstein beispielsweise durch Geldautomaten und
Kundenservice-Terminals. Letztere bieten mit rund 15 verschiedenen Anwendungen
dieselben Möglichkeiten wie Onlinebanking. Weitere Filialschließungen seien derzeit
übrigens nicht geplant.

Spenden und Aktionen
Rund 50 600 Euro hat die Raiffeisenbank im Kreis Calw im Jahr 2018 an Spenden vergeben.
»Eine richtig tolle Zahl«, findet Haselbach. Zwei Aktionen seien dabei etwas besonderes gewesen: »Raiba-Meister 2018« sowie die DKMS Spendenaktion. Beim »Raiba-Meister 2018« konnten Vereine sich über Facebook qualifizieren; die 32 Sieger- Vereine wurden den 32
teilnehmenden Mannschaften der Fußball-WM zugelost.


Bei jedem Sieg oder Unentschieden der Mannschaft wurde der zugeloste Verein mit 100 beziehungsweise 50 Euro bedacht. Bei der DKMS Spendenaktion organisierte
die Bank eine große Registrierungsaktion, um Blutkrebspatienten zu helfen. 116
Menschen ließen sich registrieren.

Personal
Derzeit beschäftigt die Raiffeisenbank 96 Mitarbeiter im Kreis Calw, darunter neun
Auszubildende. »Auch hier ist die Tendenz, weiter aufzubauen «, sagte Haselbach. Pro
Jahr sollen vier oder sogar fünf weitere Azubis eingestellt werden – die man im Übrigen
grundsätzlich übernehme, wenn diese es denn wollen. Die Mitarbeiter kamen zusammen auf 472 Schulungstage. 2017 waren es noch 411 gewesen. Besonders wichtig sei es, dass die Belegschaft zufrieden sei. »Davon hängt auch unsere Zukunftsfähigkeit ab«, so Walz. Um dies zu erreichen gebe es unter anderem die Möglichkeit, mit flexiblen Arbeitszeiten und von
zu Hause aus zu arbeiten.

Digitalisierung
Die Digitalisierung »stellt viele Dinge auf den Kopf«, ist Walz sich sicher. Sie biete aber auch große Chancen. Um diese nutzen zu können, hat die Raiffeisenbank 2018 eine Stabsstelle »Leitung Digitalisierung « geschaffen – die am häufigsten besuchte Geschäftsstelle
sei immerhin die Homepage. Dennoch wolle man auch in der Fläche präsent und vor Ort bleiben. Ferner sei geplant, ein digitales Netzwerk für Mitglieder zu schaffen, um eine weitere
Möglichkeit des Dialogs zu schaffen. Auch in Sachen soziale Medien im Internet »sind wir schon richtig weit«, ist Walz überzeugt. Kunden suchten den Kontakt zur Bank immer mehr auch über beispielsweise Facebook oder Twitter. Auch hier sei man erreichbar. Denn: »Es gibt ja auch andere Kommunikationsorte als die Schalterhalle «, sagt Walz. Und dieser Entwicklung stelle sich die Raiffeisenbank.

Ausblick
In Arbeit ist derzeit, das Kundenservicecenter in ein Kundendialogcenter umzuwandeln.
Das Kundenservicecenter nimmt Anrufe entgegen, beantwortet Fragen oder vereinbart
Termine. Künftig sollen aber zum Beispiel über Videogespräche auch ausführliche
Beratungen möglich werden. »Da sind wir mittendrin in diesem Prozess«, sagt Haselbach.